Die griechische Geld- und Wirtschaftsgeschichte wird durch ein breites Spektrum von Quellen beleuchtet: Neben den Münzen selbst sind vor allem dokumentarische Textquellen wie Papyri und Inschriften, literarische Texte und archäologische Befunde relevant. In diesem Kurs werden wir uns mit griechischen Steininschriften beschäftigen, in denen Geld eine Rolle spielt. Einzelne Dokumente wie das sog. Athenische Münzdekret, der Münzvertrag zwischen Mytilene und Phokaia und die Apousia-Inschriften aus Delphi haben die Münzprägung selbst zum Gegenstand. Darüber hinaus enthalten aber auch viele andere Inschriften wie z.B. die Schatzverzeichnisse aus Athen und Delos sowie die Bauabrechnungen aus Epidauros und Didyma geldgeschichtlich relevante Informationen. Sie überliefern u.a. zeitgenössische Bezeichnungen für verschiedene Münztypen, Wechselkurse, Informationen zum Geldumlauf und Angaben zu Löhnen und Preisen. Wir werden die Texte gemeinsam in deutscher oder englischer Übersetzung lesen und unter numismatischen und historischen Gesichtspunkten interpretieren. Als Basis für eine ertragreiche Diskussion in den Sitzungen wird von den Teilnehmer*innen gelegentlich die vorbereitende Lektüre bereitgestellter Forschungsliteratur erwartet.

Semester (Kursübersicht): 2025W