Ziele:
Die Lehrveranstaltung gibt einen historischen Überblick über die Verwendung populärer Musik im Spielfilm. Dabei werden aktuelle Theorien und Methoden zur Analyse von Filmmusik vermittelt und in Zusammenhang mit kulturwissenschaftlichen Fragestellungen und Konzepten diskutiert.
Inhalte:
Entlang der Geschichte des Tonfilms in Hollywood und Europa (mit einem Fokus auf den deutschsprachigen Raum) wird anhand von Einzelbeispielen der Beitrag der (Popular)musik an der Konstruktion bzw. Subversion sozialer, nationaler, sexueller, ethnischer Identität im Film untersucht. Dabei wird im Verlauf der Lehrveranstaltung eine vergleichende Perspektive entlang der historischen Achse und in Bezug auf das Verhältnis zwischen Hollywood und dem europäischen Film etabliert. Von der Zwischenkriegszeit, dem Zweiten Weltkrieg über die Nachkriegszeit und den kalten Krieg bis hin zum Zusammenbruch der Sowjetunion wird auch der Einfluss politischer Umbrüche und wandelnder Herrschaftsverhältnisse reflektiert.
Popularmusik kann im Film einerseits direkt in der Handlung auf diegetischer Ebene als Performance auftreten, oder auf andere Weise Teil der Handlung sein. Seit der Ära des New Hollywood sind Pop Songs aber auch auf nichtdiegetischer Ebene als „klassische Filmmusik“ im Film zu hören. Darüber hinaus kann sich auch extra für den Film komponierte Musik, dezidiert an Stilistik und Instrumentation unterschiedlichster Formen von Popularmusik orientieren und dabei auch mit orchestraler Filmmusik kombiniert werden. In der LV werden diese unterschiedliche Möglichkeiten von Popularmusik im Film anhand konkreter Beispiele analysiert. Eine zentrale Frage der Analyse wird auch sein, in welchem Verhältnis die Musik zu den gezeigten Körpern und ihren Bewegungen steht.
Methode/Didaktik:
- Filmmusikgeschichte (Cooke, Wierzbicki, Smith)
- Theorien zu Filmmusik und Idenität (Davison, Dyer, Kassabian)
- Analysemodelle (Buhler, Cook, Flückiger, Neumeyer)
- Professoressa/Professor: Berner Elias