Der Abschluss der Lehrveranstaltung im Sommersemester 2025 steht kurz bevor. Ein Teil Ihrer Leistung ist ein Referat zu einem selbstgewählten interessanten Thema.
Jede Form der Beratung hat grundsätzlich mit einer extremen Offenheit gegenüber neuen und anderen Themen zu tun. Daher ist es mir ein Anliegen, Sie auch auf Grund der späteren Stunde der Lehrveranstaltung Sie auch ohne Langeweile durch ein sehr hoffentlich auch für Sie abwechslungsreiches Seminar zu führen.
Nun wurden in dieser Woche drei aus meiner Sicht sehr interessante Beiträge veröffentlicht, die zu einem Teil bereits Thema in der Lehrveranstaltung waren, zum anderen aber auch höchst relevant für Ihre weiteren Reflexionen sein können in Ihrem beruflichen Wirken.
Die Beiträge sind nicht im wissenschaftlichen Format verfasst, das Ihnen als Studierende seitens der Hochschulbildung in der Regel vorgegeben wird. Umso näher sind diese jedoch an der Wirklichkeit.
Beitrag 1: „Die Nazi-Kinder“. Der Stern, inzwischen zu einem seriöseren Nachrichtenmagazin verändert, hat investigativ die Szene besucht und beschreiben, und sendet am 5.Mai und 22:35 auch in RTL (stream in RTL plus) die dazugehörige Dokumentation. Besonders gut sieht man Methoden, mit denen über social media sich die rechte Szene im Netz etabliert, praktisch fernab jeder Kenntnisnahme der Öffentlichkeit, der Eltern oder der Lehrkräfte. Das mag unheimlich wirken, passt aber sehr gut zur Dokumentation „Kleine Germanen“, jener Film, der die rechtsradikale Erziehung eines deutschen Mädchens beschreibt. Ein anderes Mädchen namens Heidi Beneckenstein hat dazu eine Biographie veröffentlicht.
Einfacher halber haben Sie gleich die aktuelle pdf des STERN.
Beitrag 2: „Adolescence“: Ö1- Matrix nimmt die Serie in Netflix Adolescence zum Anlass, über gefährliche Männlichkeit zu berichten, über gestörte Selbstwahrnehmung von Buben, die zu Gewalt neigen. Auch hier spielt socialmedia eine Rolle. Es ergibt sich ein vertiefter Blick in eine andere Welt.
Beitrag 3: Die dazugehörige Dokumentation zum Buch von Christian Baron und dem gleichnamigen Spielfilm „Ein Mann seiner Klasse“ ist mehr als nur sehenswert. Dass man trotz schwierigster Ausgangslage auch einen sozialen Aufstieg erreichen kann, ist sehr glaubwürdig dokumentiert. Gleichzeitig muss man aber auch bedenken, dass es doch dazu auch Menschen bedarf, die an einen glauben. Dass der Aufstieg jedoch trotz Zuwendung und Hilfe durch andere Menschen wie Lehrkräfte und Freunde oftmals dennoch nicht gelingt, ist nun leider ernüchternde Tatsache.
Es ist sehr einfach, in der ARD Mediathek einen Film anzusehen. https://www.ardmediathek.de/. Das klappt auch ohne Anmeldung, ohne Abschluss eines Kaufvertrages für ein 35-bändiges Lexikon.
Beitrag 4: KI und Bildung. Warum müssen wir überhaupt noch lernen?
Diese Dokumentation stellt Ihnen die entscheidenden Fragen, denn KI kann einfach sehr viel, viel mehr als wir gerne zugeben möchten.
Günther Anders hatte einst in den 70eer Jahren das gewaltige Werk „Der antiquierte Mensch“ geschrieben. Nun halte ich nicht immer allzuviel von philosophischen Zukunftsvisionen. Diese hier ist aber mehr als nur gewaltig und treffsicher. Nicht zuletzt hat auch Konrad Liessmann sehr viel von Günther Anders gehalten.
Das heißt, zum Film KI passt der Artikel von Anders wunderbar. Hier zu lesen: Einleitung ersten 4 Seiten und §4 und §5.
https://www.3sat.de/wissen/nano/241011-sendung-nano-104.html
Beitrag 5: Eigentlich die zentrale Frage. Müssen wir überhaupt noch lesen? Und was bedeutet das, wenn kritisiert wird, dass ein Gutteil der Jugendlichen und Studierenden nicht mehr analytisch lesen können? Stimmt denn das überhaupt?
Gröbner hat einen ziemlich genialen Artikel geschrieben, der beweist, dass man gar nicht mehr in der Lage ist, die relevante Literatur, auch nicht in seinem Fach, zu überblicken, geschweige denn zu lesen. Daher, und das haben Sie als Studierende bemerkt, sind die Inhalte von Lehrveranstaltungen in den Geisteswissenschaften oftmals derartig verschieden, sodass man meinen könnte, es handelt sich um unterschiedliche Studien. Das ist kein Mangel, sondern darf man auch als Qualität der Vielfalt sehen.
Daher ist der Hauptartikel der „Die Zeit“ sehr interessant, wenn nachgedacht wird, wer kann überhaupt noch lesen.
Einfacher halber haben Sie gleich die aktuelle pdf der DIE ZEIT.
Zusammenfassung
5 Beiträge, alle für sich sehr interessant. Ich meine, ich brauche nicht, dass Sie in einer Prüfungssituation diese Beiträge referieren. Aber ich hätte dennoch gerne, dass Sie sich die Zeit nehmen, und diese ansehen, lesen, und reflektieren.
Nehmen Sie für 4 von den 5 Themen sich eine halbe bis ganze Seite vor (wirklich nicht länger). Reflektieren Sie und stellen Sie Ihren gesamten Beitrag auf Moodle. Ein Thema ist abzuwählen!!! Bitte bis Mitte Juni auf Moodle abgeben –Schlussbesprechung dann in der letzten LV im Juni – aber Ihre Arbeit müssen Sie nicht vor der letzten Einheit abgeben.
Somit ist der Abschluss der Lehrveranstaltung nicht wirklich problematisch, teils unterhaltsam, teils erschreckend im Inhalt.
In der letzten Lehrveranstaltung im Juni wird es auch Referate geben und je nach Thema dann ein Abschluss. Die komplette Information über die geforderte Abschlussarbeit haben Sie hiermit erhalten.
Mit besten Grüßen – Rupert Corazza
- Profesor: Corazza Rupert